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Dec 12, 2023

Bosch beginnt mit der Massenproduktion von Wasserstoffkraftstoff

Zwischen 2021 und 2026 wird Bosch insgesamt knapp 2,8 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung und Herstellung von Wasserstofftechnologien investieren

Bosch hat mit der Serienproduktion seines Brennstoffzellen-Antriebsmoduls am Standort Stuttgart-Feuerbach in Deutschland begonnen. Die in den USA ansässige Nikola Corporation wird als Pilotkunde mit ihrem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektro-Lkw der Klasse 8 fungieren, der im dritten Quartal 2023 auf den nordamerikanischen Markt kommen soll. „Hier in Stuttgart-Feuerbach, im Werk, dessen Geschichte „Da die Zukunft des Wasserstoffs weiter zurückreicht als jedes andere Bosch-Werk, steht die Zukunft vor der Tür“, sagte Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. „Bosch kennt sich mit Wasserstoff aus und Bosch wächst mit Wasserstoff.“ Bosch entwickelt Technologie zur Wasserstoffproduktion und -anwendung. Bis 2030 will das Unternehmen mit der Wasserstofftechnologie einen Umsatz von rund 5,6 Milliarden US-Dollar erzielen.

Das Bosch-Werk in Bamberg wird das Werk Feuerbach mit dem Brennstoffzellen-Stack beliefern. Wichtige Systemkomponenten wie der elektrische Luftkompressor und das Umluftgebläse stammen aus dem Bosch-Werk in Homburg. „Bosch ist eines der ganz wenigen Unternehmen, das in der Lage ist, so komplexe Technologien wie Brennstoffzellenstacks in Massenproduktion herzustellen. Wir verfügen nicht nur über die erforderliche Systemkompetenz, sondern auch über die Fähigkeit, Neuentwicklungen schnell in die Massenproduktion zu überführen“, sagte Markus Heyn, Mitglied der Bosch-Geschäftsführung und Vorsitzender von Bosch Mobility. Die Produktion des Brennstoffzellen-Strommoduls startet nicht nur in Feuerbach, sondern auch im chinesischen Chongqing. Die benötigten Komponenten werden aus dem Werk Wuxi stammen. „Bosch ist das erste Unternehmen, das diese Systeme sowohl in China als auch in Deutschland produziert“, sagte Hartung. „Darüber hinaus plant Bosch auch die Fertigung von Stacks für mobile Anwendungen in seinem US-Werk in Anderson, South Carolina. Weltweit geht das Unternehmen davon aus, dass bis 2030 jeder fünfte neue Lkw mit einem Gewicht von 6 Tonnen (5,4 Tonnen) oder mehr über einen Brennstoffzellenantrieb verfügen wird.

„Nur mit Wasserstoff kann es eine klimaneutrale Welt geben“, sagte das Unternehmen in einer Stellungnahme zum Bosch Tech Day 2023. „Für Bosch ist das glasklar. Das Unternehmen setzt sich daher nachdrücklich für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ein und verstärkt seine Investitionen in Wasserstoff. Bosch wird zwischen 2021 und 2026 insgesamt knapp 2,8 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung und Herstellung seiner Wasserstofftechnologien investiert haben. Das sind noch einmal 1,12 Milliarden US-Dollar, als im Investitionsplan für die Jahre 2021 bis 2024 vorgesehen waren. Die Geschäftschancen für Bosch sind riesig, ebenso wie die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze. Schon jetzt arbeiten bei Bosch mehr als 3.000 Menschen an Wasserstofftechnologien, mehr als die Hälfte davon in Europa. Die meisten offenen Stellen können aus den eigenen Reihen besetzt werden, insbesondere mit Personen, die bisher im Bosch-Antriebsgeschäft tätig waren. Allerdings hängen die weiteren Aussichten für das Wasserstoffgeschäft vom politischen Umfeld ab. Hartung ist insbesondere davon überzeugt, dass Europa viel mehr tun muss, um ein Gegengewicht zur rasanten Entwicklung in anderen Weltregionen wie den USA zu schaffen.“

Bei der Veranstaltung skizzierte Hartung vier Forderungen der deutschen und europäischen Politik. „Zuerst müssen wir das Tempo der Wasserstoffproduktion in der EU erhöhen“, sagte Hartung. „Zweitens müssen globale Lieferketten aufgebaut werden und drittens muss Wasserstoff in allen Wirtschaftssektoren eingesetzt werden.“ Als vierten Punkt betonte er, wie wichtig es sei, schnell eine Infrastruktur für die Verteilung von Wasserstoff in Europa aufzubauen.

Bosch-Technologie beginnt mit der Elektrolyse und endet mit dem Wasserstoffmotor

Anfang 2023 begann Bosch mit dem Bau von Prototypen für die Elektrolyse mit Protonenaustauschmembranen, der Umkehrung der Energieumwandlungsmethode mobiler Brennstoffzellen. Ab Herbst will das Unternehmen 1,25-MW-Prototypen für Pilotanwendungen zur Verfügung stellen und ist auf gutem Weg, im Jahr 2025 mit der Serienproduktion zu beginnen. Bosch prüft mehrere Optionen für den Einsatz von Wasserstoff. Zur dezentralen Strom- und Wärmeversorgung können stationäre Festoxid-Brennstoffzellen eingesetzt werden. In einem Pilotprojekt am Klinikum Erkelenz bei Köln will Bosch mit dieser Technologie einen Gesamtwirkungsgrad von 90 % erreichen. Das dortige Mikrokraftwerk wird zunächst mit Erdgas betrieben, kann aber auf grünen Wasserstoff umgestellt werden. Neben dem Brennstoffzellen-Antriebsstrang arbeitet Bosch auch am Wasserstoffmotor und entwickelt Systeme sowohl für die Hafen- als auch für die Direkteinspritzung von Wasserstoff. Das Unternehmen sagte, die Lösung sei besonders für schwere Fahrzeuge auf Langstrecken mit besonders schwerer Ladung geeignet. „Ein Wasserstoffmotor kann alles, was ein Dieselmotor kann, ist aber darüber hinaus CO2-neutral. „Es ermöglicht auch einen schnellen und kostengünstigen Einstieg in die wasserstoffbasierte Mobilität“, sagte Heyn. Ein großer Vorteil besteht darin, dass über 90 % der dafür notwendigen Entwicklungs- und Fertigungstechnologien bereits vorhanden sind. Der Wasserstoffmotor soll ab 2024 auf den Markt kommen. Bosch hat bereits vier Aufträge für Produktionsprojekte aus allen wichtigen Wirtschaftsregionen und rechnet bis 2030 mit Stückzahlen im sechsstelligen Bereich.

Bosch-Technologie beginnt mit der Elektrolyse und endet mit dem Wasserstoffmotor
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